Stillen ist prima

Stillen verbessert das Überleben, die Gesundheit und die Entwicklung aller Kinder!!! (The Lancet, 2016)

“Die gesundheitlichen Auswirkungen des Stillens sind erheblich“ (Acta Paediatrica, 2015)

Wie ihr möglicherweise schon wisst bin ich nicht nur mit großer Freude Kinderkrankenschwester, sondern auch Still- und Laktationsberaterin. Mein gesamtes Berufsleben lang beschäftige ich mich mit Babys (speziell Frühgeborenen) und deren Eltern und damit wie es gelingen kann selbst in schwierigen Situationen Bindung und Wachstum zu fördern.
Die Stillunterstützung ist für mich gleichzusetzen mit Verbindungsunterstützung. Wenn das Stillen funktioniert, dann gestaltet sich das weitere Leben mit Baby im Allgemeinen leichter. Wenn also der Start gut begleitet wird, gibt es im Nachhinein weniger Stress im ganzen jungen Familiensystem.
Dem Stillen kommt also mehr an Bedeutung zu, als rein nur Nahrungsaufnahme. Stillen bedeutet auch körperliche Nähe für Mutter und Kind, Vermittlung von Sicherheit und Geborgenheit und beinhaltet auch das “Stillen von emotionalen Bedürfnissen”.
Natürlich können mit Flasche gefütterte Babys genauso gut mit ihrer Mutter verbunden sein. Das Stillen ist nicht immer möglich.

Viele werdende Mamas denken daß sie stillen werden. Nur wenige ziehen es dann tatsächlich auch durch. Woran liegt das? Anbei der Link zur umfassenden SUKIE Studie (österreichischer Studie zu Stillverhalten und Kleinkindernährung 2019/20) https://www.sozialministerium.at/dam/jcr:91fb031c-f08f-4b3e-b637-e78d61024b7f/Sukie_Endbericht_barrierefrei.pdf

Über 96% der Mütter beginnen direkt nach der Geburt mit dem Stillen, jedoch erhalten bereits rund 45% der Kinder innerhalb der ersten 3 Lebenstage zusätzliche Nahrung oder (selten) Wasser/ Tee/ Zuckerlösung o.ä. zusätzlich zum Stillen. Besonders gefährdet sind Kinder nach einer Sectio-Geburt (über 68% Zufütterung in den ersten Tagen).
Insgesamt stillen nur rund 30% der Frauen bis zum frühestmöglichen Zeitpunkt der Beikosteinführung ausschließlich, mit 6 Monaten sind es sogar nur noch 2%. Erfreulicher ist, dass immerhin 64% der Kinder mit 6 Monaten noch teilgestillt werden, mit einem Jahr sind es noch rund 40%. Quelle: https://www.stillen-institut.com/de/sukie-studie-oesterreich-handlungsbedarf-bei-der-stillfoerderung.html

Was sagen uns die Studienergebnisse? STILLEN WILL GELERNT UND BEGLEITET SEIN! Es ist eine zutiefst menschliche Angelegenheit, aber meistens ist es nicht klar wie es funktioniert. Es gibt einfach zu wenig Berührungspunkte mit stillenden Frauen und zu wenige positive Vorbilder für Mütter (außerdem VIEL MEINUNG UND WENIG WISSEN).

Es besteht Handlungsbedarf in der Ausbildung von Gesundheitsfachkräften, in der verstärkten Etablierung von Baby-friendly Hospitals und allgemein in der Förderung des ausschließlichen Stillens in den ersten Tagen und Wochen.

Es ist absolut natürlich sich bei Stillunklarheiten oder Schwierigkeiten SOFORT Hilfe bei einer professionellen Stillberaterin zu holen. Ich übernehme diese Aufgabe mit Herz und Leidenschaft. Stillberatung kann Wunder bewirken!

Hier ein hilfreiches Video über das Stillen (vielen Dank an Global Health Media!).

https://globalhealthmedia.org/videos/das-anlegen-des-babys-an-die-brust/?portfolioID=15344

Weitere wertvolle und evidenzbasierte Informationen bekommst du hier. 
EISL=europäisches Institut für Stillen und Laktation

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